Opel - Der Blitz hat eingeschlagen

02 Februar 2011 - Inlandspolitik - Rüsselsheim
Die Krise des Autoherstellers Opel ist möglicherweise weit schlimmer als bislang bekannt. Der operative Verlust für das Jahr 2000 könnte fast eine halbe Milliarde Mark erreichen.
Opel - Der Blitz hat eingeschlagen
Das ist eine Bildunterschrift
Die Adam Opel AG werde in diesem Jahr einen operativen Verlust von 450 Millionen Mark einfahren. Dies gehe aus einer internen Analyse der Opel-Finanzabteilung hervor, berichtet "Capital". Opel wollte die Zahlen drei Monate vor Jahresende nicht bestätigen. Ursprünglich hatte Opel-Chef Robert Hendry einen operativen Gewinn von 460 Millionen Mark eingeplant - nach einem Betriebsverlust 1999 von 225 Millionen Mark. Nach Ansicht von Beobachtern verdichten sich die Anzeichen für eine vorzeitige Ablösung des Amerikaners an der Opel-Spitze. Als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge gilt in der Branche der frühere BMW-Produktionsvorstand Carl-Peter Forster. Auch beim Jahresüberschuss verfehlt die Tochter des US-Konzerns General Motors ihre Planziele deutlich. Am Ende könne unter dem Strich ein Minus von 270 Millionen Mark stehen - statt eines angesteuerten Gewinns von 305 Millionen Mark. Die extrem schwachen Verkaufszahlen der Rüsselsheimer und der weiter sinkende Marktanteil hier zu Lande sorge auch dafür, dass die Liquidität von Opel von mehr als einer Milliarde Mark zu Jahresbeginn auf nur noch 100 Millionen Mark zusammenschmelze. Opel verwies am Mittwoch darauf, der stellvertretende Opel-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Strinz habe bereits eingeräumt, dass die angestrebten schwarzen Zahlen in diesem Jahr nicht mehr erreicht werden können. Grund sei "die unerwartet schwache Automobilkonjunktur in Deutschland". Zudem werde erst am Jahresende abgerechnet: "Momentane Spekulationen über die Höhe des operativen Ergebnisses und des Jahresüberschusses oder -fehlbetrages sind verfrüht", sagte er. Es stehe noch ein volles Quartal aus, in welchem Opel mit neuen Modellen des Corsa und Agila punkten werde. Trotz eines vorübergehenden Produktionsausfalls im spanischen Opel-Werk in Saragossa, in dem der Corsa hergestellt wird, sei der Verkaufsstart an diesem Freitag nicht gefährdet. "Die 6 400 Modelle zum Start sind längst bei den Händlern", versicherte ein Opel-Sprecher.