Nicht überall herrscht Börsenflaute
11 Januar 2011
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Börsennachrichten
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Bekanntermaßen sind alle bedeutenden Börsenindizes der Welt heuer im Minus. Der S&P 500 genau wie der DAX, der Nikkei, der FTSE oder der CAC-40. Man muss schon lange suchen, um Märkte mit positiver Performance zu finden. Doch es gibt sie noch, die Abräumer.

Im Jahr 2002 ist es Pakistan, dass mit einer überragenden
Performance von sich reden macht. Der Karachi-100-Index hat
sich seit Jahresanfang bis vergangenen Freitag verdoppelt,
ähnlich sieht es beim MSCI Pakistan Index aus, der 108 Prozent
zulegte. Experten machen politische Faktoren für die
Entwicklung verantwortlich. Das Einschwenken des Präsidenten
Pervez Musharraf hätte den Ausschlag gegeben, urteilt
beispielsweise Andrew Clark von der Research-Agentur Lipper.
"Der Markt war weit von seinen Hochpunkten aus dem Jahre 1994
entfernt und ein hoffnungsloser Fall. Dann kam der 11.
September und anschließend die Zusammenarbeit der USA mit
Pakistan. Seither geht es aufwärts", sagt der Fondsmanager
Arjun Divecha, der das Land für seinen Emerging Market Fonds
covert. Die Vereinigten Staaten hätten das Land mit einer
Milliarde Dollar unterstützt und Kredite erlassen. Auch Japan
und Deutschland hätten finanzielle Zusagen gemacht. Beflügelt
wurden die Kurse davon abgesehen noch von sinkenden Zinsen und
Plänen der Regierung, Staatsbetriebe zu privatisieren. Die
weltweite Börsenschwäche hat die unbesteuerten Kursreserven der
HypoVereinsbank bei den Beteiligungen fast vollständig
aufgezehrt. Wie das Geldinstitut mitteilte, betrugen die
stillen Reserven auf Aktienbesitz, also der Unterschied von
Buchwert zu Marktpreis, zum 21. Oktober nur noch 0,1 Mrd. Euro.
Im Vorjahr lag der Wert noch bei 4,2 Mrd. Euro. Dieser Rückgang
spiegele vor allem den deutlich gesunkenen Marktwert des
4,6-Prozent-Anteils an der Allianz und der 13,3
Prozent-Beteiligung an der Münchener Rückversicherung wieder,
erklärte die Bank. Die Reserven auf die Immobilienbeteiligungen
lägen unverändert zum Halbjahr bei 1,3 Mrd. Euro.