Geteiltes Korea - Ende des Schweigens
07 September 2010
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Auslandspolitik
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Korea
Mit einer Kabinettsumbildung hat der südkoreanische Präsident Kim Dae Jung die Bwältigung seiner Regierungskrise in Angriff genommen. Kim wechselte am Freitag fünf Minister aus, darunter Vereinigungsminister Lim Dong Won, dem das Parlament am Montag das Vertrauen entzogen hatte.

Das ist eine Bildunterschrift
Das gesamte Kabinett war am Dienstag zurückgetreten, um Kim freie Hand in Personalfragen zu geben. Präsidentensprecher Park Joon Young erklärte, die Regierungsumbildung habe politische Stabilität und eine Fortsetzung der Reformpolitik zum Ziel. Die Opposition hat der Regierung vorgeworfen, sie mache dem kommunistischen Norden zu viele Zugeständnisse, ohne etwas zurückzuerhalten. Die Kabinettsumbildung reiche nicht aus, um das Vertrauen in die Regierung wieder herzustellen. Süd- und Nordkorea wollen ihre seit März unterbrochenen Gespräche in der kommenden Woche wieder aufnehmen. Bei den Gesprächen geht es dem Vernehmen nach um Wirtschaftshilfe für den Norden und das Thema Familienzusammenführung. Unterdessen hat Nordkorea erneut den Abzug der US-Streitkräfte aus Südkorea gefordert. Die US-Truppenpräsenz sei "ein großes Hindernis für die Verbesserung der innerkoreanischen und der nordkoreanisch-amerikanischen Beziehungen", verlautete es aus dem Außenministerium in Pjöngjang am Freitag. Die USA haben derzeit 37.000 Soldaten in Südkorea stationiert. In einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA warf Pjöngjang den USA zugleich vor, Nordkorea zu einer einseitigen Reduzierung seiner konventionellen Streitkräfte zu zwingen.